Freitag, 15. April 2011

Tourismus, Einwohner und Naturschutz in Einklang bringen

Seitens des Freistaates ist unglaublich viel in den Tourismus in Moritzburg investiert worden. Viele Millionen Euro sind nicht zuletzt in den Bereich zwischen dem Bärnsdorfer Großteich und dem Wildgehege geflossen. Allein am Wildgehege sind mehrere Investitionen gelaufen – wie der Hochseilgarten und zuletzt die neue Wolfsanlage. Dr. Marsch stellte bei seinem Vortrag im Hubertussaal weitere angedachte Investitionen vor. Das Fasanenschlößchen und der Leuchtturm wurden saniert, die Fasanerie wiederbelebt, das Marcolinihaus als neues Restaurant etabliert. Derzeit läuft die Sanierung der Dardanellen. Die Familie Leuenberger von der „Ausspanne“ plant die Wiedernutzbarmachung ihres Vierseithofes. Alle diese Projekte gehen voran und bewirken ein immer attraktiver werdendes Angebot für die Besucher und damit weiter steigende Gästezahlen. Auf 1 Millionen schätzt Gundula Bleul, Geschäftsführerin der Kulturlandschaft Moritzburg GmbH das der zeitige jährliche Besucheraufkommen – Tendenz erfreulich steigend.



Doch es gibt auch eine Kehrseite. Was eindeutig fehlt, sind Lösungen für die Infrastruktur, für die Lenkung der Verkehrs- und Besucherströme und vor allem Parkplätze - doch wer zahlt dafür?

„Ein entsprechendes Konzept zu erarbeiten,“ so Moritzburgs Bürgermeister Georg Reitz, „würde uns 50.000 Euro kosten. Da das keine Pflichtaufgabe der Kommune ist, können wir das nicht leisten.“
Da der Freistaat – mit dem Wildgehege das SMUL und mit der Fasanerie wesentlich das Finanzministerium – zu den maßgeblichen Investoren gehört, sollte man auch nach dem Verursacherprinzip verfahren und der Freistaat sollte diese Aufgaben auch finanzieren. Letztlich sind die Besucher zum größten Teil Tagesausflügler aus ganz Sachsen und weniger aus Moritzburg selbst. Nicht zu unterschätzen ist auch, dass die Lebensqualität der Moritzburger erheblich unter der „Blechlavine“ in der Freizeit leidet und die positive Einstellung der Einwohner zum Tourismus regelmäßig auf eine harte Probe gestellt wird.

(Die Äußerungen wurden im Rahmen eines Besuchs des Landtagsabgeordneten Dr. Matthias Rößler (CDU) getätigt - siehe auch Radeburger Anzeiger - Dr. Matthias Rößler im-Wahlkreis unterwegs

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